Informationen

Kunstschule Mittelweser im Landkreis Nienburg/Weser

Die Kunstschule Mittelweser-Stolzenau ist eine seit 1997 ehrenamtlich geleitete, vom LVKS zertifizierte außerschulische Kultureinrichtung in der Mittelweserregion.

Die künstlerische Leitung liegt in den Händen der Kunstpädagogin Lilia Gavrilenko. Außerdem gibt sie Kunstkurse im Rahmen des Nienburger Kulturwerks in Nienburg. Jahrelange Arbeit bei der Lebenshilfe und Workshops bei verschiedenen Einrichtungen im Landkreis (z.B. Frauen und Kirchenkreis, ev. Akademie Loccum, Jugendarbeitsstätten usw.) vertieften ihre Kompetenzen in der Erwachsenenarbeit.

Frau Gavrilenko, ehemals Lehrerin an der Kunstschule Nr. 1 Witebsk und Universitätsdozentin an der technischen Universitat für Kunst und Design in Witebsk/Weißrussland, fand im Rahmen der Städte- und Landkreispartnerschaft Nienburg/Witebsk seit 1994 in Nienburg und im Landkreis verschiedene Arbeitsmöglichkeiten als Ehrenamtliche und Honorarkraft im Kinder-, Erwachsenen- und Behindertenbereich und ist seit 1997 als Kunstpädagogin an der Kunstschule Mittelweser angestellt. Durch die Teilnahme an entsprechenden Angeboten (Landesverband der Kunstschulen, bjk, boesner, Ev. Akademie Loccum und Museumsworkshops) bildet sich Frau Gavrilenko für die Erarbeitung zeitgemäßer Qualitätsstandards fort, erlernt die eigene Praxis zu reflektieren, theoretisch zu begründen und zu vermitteln.

Die Kunstschule ist einzig in ihrer Art im Landkreis Nienburg. Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem ganzen Landkreis und teils aus dem Mindener Landkreis nehmen Teil an den verschiedensten künstlerischen Angeboten. Die Kunstschule ist in vier Räumen in einer ehemaligen Schule untergebracht. Diese dienen als Atelier, Material Lager und Unterrichtsräume. Ein abgeschlossener künstlerisch gestalteter Hof dient als Außenfläche zur Erstellung von Skulpturen und Objekten.

Circa 70 Kinder besuchen wöchentlich die Nachmittagskurse der Kunstschule. Während der Schulferien werden statt der regelmäßigen Kurse verschiedene Projekte und Fereinpassaktivitäten angeboten.

Alle Jahreskurse mit maximal acht TeilnehmerInnen werden von Frau Gavrilenko als aufeinander aufbauende, jedoch thematisch wechselnde konzipiert, organisiert und durchgeführt. Die Wünsche der Kinder und Jugendlichen finden Berücksichtigung bei der Themenwahl. Alle malerischen und zeichnerischen Gestaltungstechniken können Kinder ab sechs Jahren ausprobieren.
Fachlich versierte, künstlerisch arbeitende Honorarkräfte erweitern bei alljährlich stattfindenden Integrations- und Präventionsprojekten zur Teilhabe von zirka 25 Kindern und Jugendlichen in den Schulferien die Spartenvielfalt der Kunstschule um handwerkliche Techniken, wie beispielsweise textiles Gestalten und Stoffmalerei, Schweißen, Holzverarbeitung, Glasmalerei, Porzellanmalerei, Mosaiktechniken, neue Medien zur beruflichen Orientierung und im Sinne eines kreativen Umgangs mit weggeworfenen Materialien.

Die Teilnahme an den Projekten ist kostenlos und wird neben anderen gerne von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die in der Regel nicht den regulären kostenpflichtigen Kunstschulunterricht besuchen können, genutzt.

Ziel der Kunstschule ist die Selbstfindung verborgener kreativer Ressourcen, Spaß am Entdecken und Ausbilden von Fertigkeiten, die Stärkung der Persönlichkeit, bewusst sehen lernen sowie der sorgsame Umgang mit der Umwelt.

Alle in Projekten und Kursen erarbeiteten Werke werden der Öffentlichkeit präsentiert (Pressespiegel über Ausstellungen) und sind für längere Zeiträume in öffentlichen Einrichtungen ausgestellt.  

Blick in die Zukunft

Wir wollen die Kunstschule Mittelweser zukunftsfähig machen.

Die Kunstschule steht vor folgenden Herausforderungen:

Eine sich verändernde Situation im Freizeitbereich:

  • Der Ganztagsbetrieb der Regelschulen minimiert die „freien“ Nachmittagsstunden. Dies bedeutet, die Kunstschule muss neue Angebotskonzepte für ältere Schüler entwickeln.
  • Alternative Kreativangebote anderer Einrichtungen für Kinder und Jugendliche entstehen. Für die Kunstschule bedeutet dies, sie muss ihr Profil überprüfen und gegebenenfalls in Verhandlung mit vergleichbaren Anbietern vor Ort treten.
  • Neue Aufgaben kommen auf die Kunstschule zu, unter anderem durch Mitwirkung der Kunstschule am Ausbau des Tourismuskonzepts in der Region (z.B. Radwanderer, Kloster Schinna). Hier braucht die Kunstschule Ideen und Kapazitäten für eine Beteiligung am regionalen Tourismuskonzept.
  • Pflege und Intensivierung der Städtepartnerschaften mit Lucino (Polen), Witebsk (Weißrussland). Die Kunstschule benötigt UnterstützerInnen und Finanzen für den internationalen Austausch.

Eine sich verändernde Situation in der Infrastruktur der Gemeinde:

  • Ständiger Zuzug in die Samtgemeinde von sozial schwachen kinderreichen Familien. Für die Kunstschule heißt dies, sie braucht weitere Personalressourcen zur Deckung des Bedarfs.
  • Die zunehmende Notwendigkeit einer Erweiterung der Kreativitätsförderung für Kinder und Jugendliche zur Integration und Prävention. Hierfür benötigt die Kunstschule neue Angebots- und Vermittlungskonzepte.
  • Außerdem ergibt die Fusion von Stolzenau und Landesbergen zur Samtgemeinde Mittelweser einen vergrößerten Einzugsbereich auf Gemeindegebiet. Für die Kunstschule bedeutet dies, eine sinnvolle Weichenstellung der konzeptionellen Zusammenarbeit mit den lokalen/regionalen Verantwortungsträgern.


Vor dem Hintergrund der genannten Herausforderungen, um die Handlungskompetenz der Kunstschule Mittelweser zu stärken und die Einrichtung mit den sich ändernden Bedingungen zu entwickeln, brauchen die organisierenden Ehrenamtlichen eine fachliche Unterstützung bei der Verknüpfung von Professionalisierung und einem begleitenden Veränderungsmanagement. 

Projekt LEADER-Region "Weserleiter"

Investition aus EU-Fördermitteln 

Die Kunstschule Mittelweser erhielt von der lokalen Arbeitsgruppe der LEADER-Region "Weserleiter" ein positives Votum und kommt damit in die engere Auswahl des EU-Förderprojekts. 

Ziel ist es, das vorhandene Kunstangebot dauerhaft zu gewährleisten und gleichzeitig die Kunstpädagogin administrativ zu entlasten. Dies soll durch die Schaffung einer Teilzeitstelle für eine Verwaltungskraft für die Kunstschule ermöglicht werden.